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Gründungsphase

Rothgeber

Ihren Geburtstag hatte die Luthergemeinde in Mainz am 30. November 1930. Im Ecksaal der Johanniskirche wurde sie von Pfarrer Sattler als 3. Pfarrbezirk der Johannisgemeinde ins Leben gerufen. Ihr "Einzugsgebiet" reicht von der Oberen Zahlbacher Straße bis zur Kettelersiedlung am  Volkspark.

Die Namensgebung der Gemeinde rührte von der Martin-Luther-Straße her, die ihren  Ursprung in einem Lutherbauverein aus den 20er Jahren hatte. 

Im Juni 1931 trat Pfarrer Paul Usener in den Dienst. Somit hatte die Gemeinde zwar einen Pfarrer, aber keine eigene Kirche. 17 Jahre des "kirchlichen Nomadentums" begannen. 

In den ersten Jahren fanden die Gottesdienste der Gemeinde im so genannten "1.Luthersaal" in der Hechtsheimer Straße statt. Wegen Baumaßnahmen musste man aber umziehen in das Haus Rosengarten10. Von 1939-1949 lautete die Adresse des Gemeindehauses "Auf der Steig 4". Von Anfang an bemühte man sich um eine eigene Kirche. Der Gemeinde wurden dafür von der Stadt verschiedene Grundstücke angeboten (z.B. Neumannstr. 15-17, oder: Hechtsheimer Straße/Stiftswingert). Es blieb aber bei Plänen.

Lutherkirche

Erst nachdem alle drei evangelischen Innenstadtkirchen in Mainz im Krieg zerstört worden waren, kam das Projekt "Lutherkirche" in Gang. Mainz brauchte eine intakte evangelische Kirche. Darüber waren sich alle in Mainz einig. Die Stadtverwaltung bot 1948 das Grundstück Wilhelmiterstraße auf dem so genannten "schönen Berg"  als Bauplatz an.

Die Evangelische Gesamtgemeinde stimmte zu. Die Lutherkirche sollte eine "Notkirche" nach dem Entwurf von Professor Otto Bartning werden. Die nötige Finanzierung war vom Weltkirchenrat durch Spenden vor allem aus den USA gewährleistet. Die Gemeindeglieder legten beim Bau eifrig Hand an. Zum Reformationssonntag 1949 konnte man die Einweihung der neuen Lutherkirche in einem festlichen Gottesdienst feiern. Orgel, Glocken, Gemeinderäume und Heizung kamen später dazu.

Gemeindeaufbau in den 50er Jahren

Das Gemeindewachstum wurde enorm beschleunigt durch die Bauaktivitäten der 50er Jahre, vor allem im Rahmen des evangelischen Bauvereins in der Oberstadt, der preiswert Wohnraum für Ausgebombte und Flüchtlinge schuf. Die Straßennamen (Bodelschwingh-, Wichern, Fliedner-, Friedrich-Naumann-, Dietrich Bonhoeffer-Straße - allesamt ev. Pfarrer) zeugen noch heute davon. Viele junge Familien brachten ein lebendiges Gemeindeleben. Es bestand Anfang der 60er Jahre großer Bedarf an geeigneten Räumen. So brachte der damalige Pfarrer Joachim Gandras den Bau des Kindergartens und ein paar Jahre später des großen Gemeindehauses mit angrenzenden Mitarbeiterwohnungen in der Friedrich-Naumann-Straße auf den Weg. Es entstand ein Zentrum für die vielfältigen Aktivitäten. 1983 wurde hier die Gemeindebücherei eröffnet.

„Urlaub von der Pflege“

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts machte sich die Luthergemeinde mit "Urlaub von der Pflege" über die Gemeindegrenzen hinaus einen Namen. Pfarrer Friedrich Strub hatte auf Anregung des Diakonischen Werkes dieses Projekt mit vielen Helfern ins Leben gerufen. Es sah vor, dass die Pflegenden Urlaub machen und sich erholen konnten, während ihre zu pflegenden Familienangehörigen von der Gemeinde versorgt wurden.

21. Jahrhundert

Durch die Ausgrabungen des alten römischen Theaters und die Umgestaltung des gesamten Bereiches des Südbahnhofes und der Zitadelle Anfang des 21. Jahrhunderts erfährt das Gelände um die Lutherkirche eine Aufwertung, die Kirche selbst gerät damit mehr in den Blick. 

Einer Überalterung der Gemeinde in den 90er Jahren folgte zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Generationswechsel. Viele Familien mit Kindern zogen in das Gemeindegebiet. Aus diesem Grund wurde der Kindergarten Ende 2008 um eine Krippe mit zehn Krippenplätzen erweitert. 

Nachdem sich das alte Kindergartengebäude aus den 1960er Jahren als marode erwies, entschied sich der Kirchenvorstand 2010 dafür, den Kindergarten abzureißen, ihn mit dem Gemeindehaus zusammenzulegen und Gemeindehaus und Reihenhausanlage mit Pfarrhaus zu sanieren. Das Bauprojekt begann nach der Feier des 50jährigen Bestehens des Kindergartens im Jahr 2012. Zunächst wurde die Reihenhausanlage energetische saniert, danach wurde für einige Räume der Kita ein Anbau ans Gemeindehaus errichtet und Teile des alten Gemeindehauses zur Kita umgebaut. Die übrigen, der Gemeinde verbliebenen Räume des Gemeindehauses wurden saniert und modernisiert. Ihren finanziellen Eigenanteil für die An- und Umbauten konnte die Gemeinde dank einer großzügigen Erbschaft leisten.

Im Januar 2014 wurde das neue Gebäude im Beisein des Oberbürgermeisters Michael Ebling eröffnet.

Nachdem der alte Kindergarten abgerissen worden war, wurde das Gelände zum Spielgelände für die Kindergartenkinder umgewandelt. 

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